WARUM LITERATURPODCASTS?

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In den letzten Jahren scheint es immer stiller zu werden um die deutschsprachige Literaturkritik. Sendeplätze und Spalten im Feuilleton für Buchbesprechungen werden zusammengestrichen, Bookstagram hat seinen Peak längst erreicht und TikTok dient hauptsächlich als Bestseller-Empfehlungs-Maschine. Was bedeutet das für die Sichtbarkeit von Literatur? Wo und wie lässt sich auch über weniger bekannte Bücher sprechen, über literarische Experimente oder einfach nur die Vielschichtigkeit der Zugänge zur Welt durch Literatur?

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Literaturpodcasts können hier eine ganze Menge leisten und spielen für die Vermittlung von Büchern eine entscheidende Rolle. Denn immer mehr Menschen konsumieren Inhalte über die Ohren. Dazu gehören auch Gespräche über Bücher oder Gespräche mit Autor:innen; Gespräche, die oft eine Balance finden zwischen dem Hintergrundwissen ausgebildeter Kritiker:innen und der Zugänglichkeit eines gemütlichen Plauschs in der WG-Küche.

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Literaturpodcasts können vieles vermitteln: Wissen über die Literaturgeschichte, über die Biografien von Autor:innen und über Erzählstrategien, aber auch über das persönliche Element, das in jeder Literaturkritik enthalten ist. ​Durch die Regelmäßigkeit der Sendungen und die Vertrautheit der Stimmen entsteht in Podcasts ein intimer Raum, in dem sich Zuhörende auf die Leseerfahrungen anderer einlassen können. Dabei können sie neue Einblicke erhalten und ihre eigenen Lektüreerlebnisse abgleichen. Im Hören eines Gesprächs zwischen zwei oder mehr „Ichs“ entsteht eine Verbundenheit. Fragen an einen Text lassen sich gemeinsam stellen, vielleicht auch beantworten. Erfahrungen lassen sich teilen, Begeisterung sowieso. 

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Die erfolgreichsten Literaturpodcasts im deutschsprachigen Raum werden von öffentlichen Sendern produziert. Dort sprechen meist ausgebildete Journalist:innen über Literatur. Das ist professionell produziert, manchmal aber auch etwas glatt. Darüber hinaus gibt es zum Glück eine Fülle an freien Literaturpodcasts, die es zu entdecken gilt. Die oft ohne große Marketingbudgets, aber mit Anspruch und professioneller Technik Gespräche über Literatur senden. Für diese unabhängigen Formate bieten wir eine Plattform. 

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Auf literaturpodcasts.de können sich interessierte Zuhörer:innen über die Vielfalt der deutschsprachigen Literaturpodcasts informieren. Sie finden Links, Kontakte und Bildmaterial. Und wer selbst einen Literaturpodcast betreibt, kann sich an uns wenden.

Dabei versammeln sich hier sowohl Podcasts, die reinen „book talk“ bieten, also Gespräche über Bücher, als auch Podcasts, in denen (auch) über das Schreiben, den Literaturbetrieb oder mit Autor*innen gesprochen wird. Formate der zweiten Kategorie finden sich unter „writers talk“. 

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Die Seite literaturpodcasts.de ist erst der Anfang. Unser Ziel ist es, die Sichtbarkeit aller teilnehmenden Podcasts zu erhöhen. Durch gemeinsame Kampagnen, Veranstaltungen und Festivals.

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Diese Initiative wurde gegründet von Carolin Callies (Kapriolen), Ludwig Lohmann (blauschwarzberlin), Nefeli Kavouras und Anselm Neft (laxbrunch). Wir freuen uns sehr, wenn ihr unsere Arbeit und den Betrieb dieser Plattform mit Anregungen, Hinweisen und Spenden unterstützt.